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Michael Jackson: Auf der Suche nach der Kindheit

Wer Michael Jackson verstehen wollte, wird bei Peter Pan fündig: Das Kind, das nie erwachsen werden wollte. Er durfte schon mit sieben keines mehr sein.

Foto © AP

Neverland hieß Michael Jacksons geliebtes irdisches Zuhause in Kalifornien, rund 150 Kilometer von Los Angeles entfernt. Der Name war dem Nimmerland von Peter Pan entliehen, dem Jungen, der nie erwachsen werden wollte. Dort stand sein Traumschloss mit Zoo und Vergnügungspark. Und einer Sauerstoffkammer, in der er immer wieder schlief - um 150 Jahre alt zu werden.

Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wer Michael Jackson zumindest teilweise verstehen wollte, musste sich immer vor Augenführen, dass dessen Kindheit geendet hat, als er sieben Jahre alt war. Ab diesem Zeitpunkt "hieß es von morgens bis abends immer nur: Arbeit, Arbeit, Arbeit", erzählte er in einem seiner wenigen TV-Interviews. "In meinem Leben gab es viel Traurigkeit", gestand er: Weinend beobachtete er andere Kinder, wie sie zum Spielplatz aufbrachen, er hatte Gesangs- und Tanzproben. In einer Scheinwelt zwischen Bühne und Studios.

Das ewige Kind. Als Erwachsener, der stets mit gehauchtem Falsett sprach, umgab er sich schließlich neben seinem Affen namens Bubbles zu gerne mit Kindern. Bei einem Treffen mit US-Präsident Reagan 1984 schloss er sich schmollend auf der Toilette ein, weil keine Kinder eingeladen waren. Nur in deren Gegenwart fühlte er sich wohl.

Vorwürfe. Seine Neverland-Ranch war der Spielplatz. 1993 behauptete ein 13-jähriger Bub, in Jacksons Schlafzimmer Opfer sexueller Annäherungen geworden zu sein. Der Star bestritt das konsequent, einigte sich aber mit der Familie auf eine Abfindung in Millionenhöhe. Seine Überraschungshochzeit mit Elvis-Tochter Lisa-Marie Presley wurde daher von mancher Seite als Ablenkungsmanöver kommentiert. Die Ehe hielt 19 Monate, gemeinsame Kinder gab es nicht. Ähnliche Beschuldigungen eines Teenagers wie 1993 führten 2005 zu einem "Jahrhundertprozess", der mit einem Freispruch endete. Neverland bezeichnete er aber durch die Polizei-Razzia als "entweiht".

Rückzug. Mit seinen drei eigenen Kindern (die Söhne Prince und Prince Michael II. sowie Tochter Paris Michael Katherine) zog sich Jackson nach dem Prozess für einige Zeit in das Königreich Bahrain zurück, einem winzigen Inselstaat im Persischen Golf.

"Bleichung". Immer weniger wurde über seine Musik geschrieben. Ein großes Thema für die Medien war die "Bleichung" des schwarzen Künstlers. Jackson selbst, im Gesicht weiß wie eine gekalkte Wand, sprach von einer seltenen Pigmentstörung (Vitiligo lgines). Zwei Eingriffe an der Nase gab er aber zu. Vielleicht sah er sich selbst als Kunstwesen - weder schwarz noch weiß, weder Mann noch Frau. Und wollte so das Trauma seiner verlorenen Kindheit überwinden. Immer stärker glich er einer Wachsfigur.

"Whacko Jacko" Und bekam den Spitznamen "Whacko Jacko" ("Verrückter Jackson") - nicht nur 2002, als er seinen neun Monate alten Sohn mit nur einem Arm über die Balkonbrüstung des Berliner Hotels Adlon hielt und die Fans grüßte. "Ein schrecklicher Fehler", entschuldigte er sich später, "ich habe mich von der Aufregung hinreißen lassen."

"I love you all". Und schloss mit "I love you all", wie er jeden öffentlichen Satz beendet hat. Es klang wie der Wunsch nach einer anderen, besseren Welt.

 
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